Boris Polonski

Electronic


      

       

Boris E. Polonski wurde am 14. Mai 1972 in Kiew/UdSSR geboren. Erste musikalische Improvisationsversuche am Klavier ab ca. 4 Jahren. 

1979 Immigration nach Deutschland. Bis zum zwölften Lebensjahr kein geregelter Musikunterricht. Lernt zunächst Violine (bei der Großmutter; abgebrochen), dann Klavier (abgebrochen). Ab 1984 erste Kompositionsversuche. Ab 1985 Violoncello-Unterricht. Mitglied des Orchestervereins Solingen 1910 e.V. Kommt mit 13 Jahren zum ersten Mal mit elektronischen Klangerzeugern in Berührung. Von da an große Begeisterung; erste Samplingversuche mit einem Casio SK1 (Spielzeugsampler). 

Komponiert ab 1986 größere Orchesterwerke und unternimmt einen Opernversuch. Schließt den Bassgambenunterricht mit den Worten seiner Lehrerin: "Herr Polonski, entweder Sie werden Cellist oder Sie programmieren weiterhin Drumcomputer." Von dem Erlös des Cellos wird ein Sampler angeschafft. 

1990 Sprung ins Berufsmusikertum. Veröffentlicht seitdem zahlreiche Platten. 1994 KGNM Komponistenwerkstatt mit eigenem Werk. 1996 führt als Solist am Synthesizer "An die Vorwelt" von Manos Tsangaris, in der Kölner Philharmonie mit Ensemble Modern auf. 1995 Gründung von "
Club off Chaos" mit Jaki Liebezeit (früher: Can) und Dirk Herweg. Seitdem rege Konzerttätigkeit, zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen mit Klanginstallationen, Komposition von Filmusiken etc. Unterrichtet seit 1995 auch in der Lehrerfort- und -ausbildung, u.a. an der Bundesakademie für kulturelle Jugendbildung in Remscheid. Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Musikern und Komponisten, u.a. Harald Münz (Preisträger Kölner Kulturförderpreis, Sparte Musik, 1997). Teilnahme an einer Gruppeninstallation im Rahmen der "Documenta X" mit Graw Böckler. 1998 tragende Solistenrolle bei "Winzig" von Tsangaris bei den Wittener Tagen für Neue Musik. 

Herbst 1998 "Eine Tunnelkompostion: Begegnungen" im Rahmen der Rechtsrheinischen Kulturtage. 1999 UA von "4 kurze Orchesterstücke" mit Club Off Chaos unter der Leitung von
Eberhard Schöner. Für August 1999 ist ein Konzert mit Jazzmusikern u.a. Manfred Schoof und Mike Herting geplant. Trat auch als Remixer für ua. "Unknown Cases", "Sign of time", "Trance Groove", "Brings" u.a. hervor. Polonski benutzt hauptsächlich analoge und speziell angefertigte Klangerzeuger für seine Musik. 

Die totale Ablehnung des computerunterstützten Komponierens, lassen ihn in seiner Musikergeneration als eine Art "Exot" erscheinen. 

 


Matthias Niese ©